Intelligente automatisierte Mobilität: Fahrzeuge erstmals im Furttal unterwegs

Das Swiss Transit Lab, die Kantone Zürich und Aargau und die SBB bereiten den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge im Pilotprojekt «Intelligente automatisierte Mobilität» – kurz «iamo» – im Furttal vorIn der nun beginnenden Kartierungsphase wird eine digitale Karte der Region erstellt.

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Projekte

18.08.2025

Gemeinsame Medienmitteilung des Swiss Transit Lab, der Volkswirtschaftsdirektion Kanton Zürichdes Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau und der SBB vom 18.08.2025 um 8:00 Uhr.

Das Swiss Transit Lab (STL), die Kantone Zürich und Aargau und die SBB bereiten den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge im Pilotprojekt «Intelligente automatisierte Mobilität» – kurz «iamo» – im Furttal vorIn der nun beginnenden Kartierungsphase wird eine digitale Karte der Region erstelltIm Anschluss sind eine Trainingsphase und eine Testphase geplant, bevor die Bevölkerung das Angebot im Furttal erstmals nutzen kann. 

Die Projektpartner haben sich im Pilotprojekt «iamo – intelligente automatisierte Mobilität» zusammengeschlossen, um gemeinsam die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten. Konkret wollen sie automatisierte Fahrzeuge für Reisende auf die Strasse bringen, um herauszufinden, wie selbstfahrende Fahrzeuge künftig den ÖV nutzbringend weiterentwickeln können. Zu diesem Zweck werden ab heute erstmals zwei Fahrzeuge im Furttal unterwegs sein. Es handelt sich um Elektroautos des Modells Nissan Ariya, die mit der Technologie zum automatisierten Fahren des Herstellers WeRide ausgestattet sind. Die Fahrzeuge werden vorerst noch von einer Fahrerin bzw. einem Fahrer gesteuert.  

Start der Kartierungsphase 

In einem ersten Schritt werden die Strassen im Pilotgebiet mehrfach manuell abgefahren. Das Streckennetz umfasst ausgewählte Strassen in den Zürcher Gemeinden des Furttals sowie in den Aargauer Gemeinden Würenlos und Killwangen. Dabei erfassen die Fahrzeugsensoren (LiDAR, Kameras und GPS) die Umgebung und erstellen eine digitale Karte der Region. Diese wird deutlich mehr Informationen als eine klassische Navigationskarte enthalten, etwa Fahrbahnmarkierungen, Spurbreiten, Ampeln oder Randsteinhöhen. Neben Echtzeitaufnahmen wird die Karte künftig als Grundlage für die sichere Navigation im selbstfahrenden Modus dienen. 

Trainingsphase und Testphase  

Sobald die Kartierungsphase abgeschlossen ist und die Ausnahmebewilligung des ASTRA zum automatisierten Fahren vorliegt, folgen Trainings- und Testphase. Während der Trainingsphase lernen die Fahrzeuge die Verkehrsregeln und typische Situationen im Pilotgebiet sicher zu meistern. Danach folgt eine umfassende Testphase, in der die Fahrzeuge automatisiert fahren werden. Zuerst wird noch ein Sicherheitsfahrer hinter dem Steuer sitzen, bevor die Fahrzeuge erstmals ohne Fahrer unterwegs sein werden. Dann übernimmt eine zentrale Leitstelle bei Eurobus in Regensdorf mit Sicherheitsaufsicht die Fernüberwachung der Fahrzeuge. Alle Tests werden eng durch das ASTRA begleitet.  

Öffentlicher Betriebsstart im Jahr 2026 

Die Bevölkerung wird die selbstfahrenden Fahrzeuge erstmals nutzen können, sobald alle vorangegangen Phasen erfolgreich abgeschlossen sind. Gemäss aktuellem Projektstand wird dies frühestens in der ersten Jahreshälfte 2026 der Fall sein. Dann stehen bis zu vier Personenwagen zur Verfügung, die über eine App kostenpflichtig bestellt werden können. Die Fahrzeuge werden die Fahrgäste an einem definierten Haltepunkt abholen und sie zu einem anderen Haltepunkt in der Pilotregion bringen. Das Angebot wird zu Beginn pro Tag einige Stunden verfügbar sein. Die Flotte soll im weiteren Projektverlauf um Kleinbusse erweitert werden. 

Datenschutz hat hohe Priorität 

Um den Datenschutz und die Datensicherheit über den Projektverlauf hinweg sicherzustellen, werden entsprechende Massnahmen getroffen. Dazu gehören vertragliche Vereinbarungen mit den externen Dienstleistern, eigene Tests (z.B. wie die eingesetzten Fahrzeuge Daten erheben, speichern und anonymisieren), die Trennung von Fahrzeug- und Kundendaten und die Verwendung einer eigenen Cloud in einem Schweizer Rechenzentrum für Fahrzeugdaten. Das Projekt wird von externen Experten unterstützt. Zudem befindet sich das Projektteam im regelmässigen Austausch mit der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich. 

 

Hier finden Sie Fotos der Fahrzeuge 

www.swisstransitlab.ch/de/medien/  

 

Kontakt für Medienanfragen

Christine Mauelshagen, Gesamtprojektleiterin «iamo», Swiss Transit Lab, info@swisstransitlab.com 

 

Swiss Transit Lab 

Das Swiss Transit Lab (STL) ist eine 2019 gegründete Non-Profit Organisation. Das STL ist ein führendes Kompetenznetzwerk zur Entwicklung und Erprobung intelligenter Mobilitätslösungen unter realen Bedingungen. Es bringt Gesellschaft, Wirtschaft, öffentliche Hand und Forschung zusammen, um innovative Mobilitätskonzepte in die Praxis zu überführen. Mit dem Pilotvorhaben im Furttal möchte das STL gemeinsam mit den Projektpartnern den nächsten Schritt gehen und eine ganze Flotte automatisierter Fahrzeuge  wortwörtlich  auf die Strasse bringen. 

Kanton Zürich 

Mit dem Pilotprojekt etabliert sich der Kanton Zürich unter der Federführung des Amts für Mobilität als treibende Kraft einer zukunftsfähigen Mobilität und setzt auf Innovation und Pioniergeist. Die Weiterentwicklung der Mobilität ist ein strategisches Ziel der Verkehrspolitik des Kantons Zürich. Mit dem Pilotprojekt will der Kanton herausfinden, welchen Beitrag selbstfahrende Fahrzeuge leisten können, um ein bestehendes ÖV-Angebot nutzbringend zu ergänzenZudem möchte der Kanton Erfahrungen sammeln rund um die neue Technologie und die notwendigen Bewilligungsverfahren. 

Kanton Aargau 

Der Kanton Aargau sieht im Projekt die innovative Möglichkeit, den strassengebundenen ÖV weiterzuentwickeln. Er will mit der Beteiligung am Pilotprojekt umfassende Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz automatisierter Fahrzeuge im ÖV sammeln. Damit möchte der Kanton Aargau auf innovative und zukunftsorientierte Weise die Rahmenbedingungen des künftigen Mobilitätsmarkt mitgestalten. Der Kanton Aargau wird sich daher ab 2026 finanziell am Projekt beteiligen. 

SBB 

Mit dem Zielbild Mobilität hat die SBB skizziert, wie die Bahn Zukunft hat. Sie kann sich auf ihre Stärken – die mittleren und langen Distanzen – fokussieren, wenn auf kurzen Distanzen andere Verkehrsträger wie Trams, Rufbusse, Lightrail oder automatisierte Fahrzeuge übernehmen. Die SBB beteiligt sich gemeinsam mit Partnern am Pilotprojekt, ohne am operativen Betrieb beteiligt zu sein. Sie unterstützt mit ÖV-Knowhow, damit Innovationen im automatisierten Fahren den Bedürfnissen von Fahrgästen und ÖV entsprechen. So kann ein neues Angebot auf der ersten bzw. letzten Meile erprobt und die langfristige Komplementarität zur Bahn sichergestellt werden.  

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